Der Weinberg

Châtagneréaz Vignoble

Auf den schweren, lehmigen Böden von Château de Châtagneréaz ergibt die Chasselas-Rebe einen ausgezeichnet strukturierten Weisswein, sehr kraftvoll, mit viel gefälliger Frucht und einer angenehmen Prise Säure. Der auf diesem Gut produzierte Rotwein ist vollmundig und elegant.

Am Gaumen entfaltet sich der weisse Châtagneréaz langanhaltend und gut ausgeglichen.

Der Winzer Tony Heubi ist für die 18 Hektaren verantwortlich, die zu den der bestexponierten Lagen der Côte gehören. Die Reben stehen

mit annähernd 10'000 Stöcken/ha eng und werden im kurzen Cordon-Royat-Schnitt erzogen.

Die Bestockung entspricht dem klassischen Muster mit einem weit überwiegenden Anteil an Chasselasreben (Gutedel), der traditionellen weissen Sorte des Waadtlands. Der Rest, ungefähr zwei Hektaren, ist mit Gamay d’Arcenant, Gamaret und Garanoir bepflanzt.

Die ersten roten Rebstöcke wurden 1970 gesetzt; und zwar Gamay- sowie einige B21- und B26-Stecklinge, die künftigen Sorten Gamaret und Garanoir.

Der Keller

Château de Châtagneréaz Weinkeller Domaine

Die Decke des wunderschönen Kellers des Schlosses ist mit Namen, Initialen und Daten bedeckt, markiert mittels einer Kerze von Winzern und Weinküfern, die im Laufe der Zeit ihre Bemühung und Sorgfalt diesem Gut gewidmet haben.


Vinifiziert werden die Weine in riesigen Eichenfässern (Fûts) mit 8'000 bis 21'000 Litern Inhalt. Sie begünstigen dank dem subtilen Gasaustausch durch die Holzwände die Entfaltung und langsame Reifung der Weine. Dieser traditionelle Ausbau erlaubt auch, modernere Methoden wie die temperaturgesteuerte Gärung einzusetzen.

Dank der rigorosen Beschränkung der Produktionsmengen und der Vinifikation auf dem Gut selbst in hölzernen Bottichen erlangen die Weine von Château de Châtagneréaz ihren unverwechselbaren Charakter und beeindrucken durch grosse Lebhaftigkeit, rassige Eleganz und Körperreichtum.

Da jeweils grosse Mengen keltert werden, können alljährlich einige Flaschen beiseitegelegt gelegt werden, so dass ein Vorrat an alten Jahrgängen verfügbar ist. Denn der Chasselas von Châtagneréaz wird mit dem Alter sogar besser! Doch obwohl er also, falls gewünscht, recht lange gelagert werden kann, ist dieser Waadtländer Grand Cru auch schon sehr jung ein echtes Trinkvergnügen.

Geschichte

Château de Châtagneréaz Weinkeller Domaine

Der Name Châtagneréaz kommt von den Kastanienwäldern, die einst die Region La Côte bedeckten. In einigen Chroniken wird der Flurname La Vissenche bei Tartegnin erwähnt, der für die besten und grössten Kastanien bekannt war.

Die ersten schriftlichen Hinweise auf Weinbau in Châtagneréaz gehen auf das Jahr 996 zurück, während die ältesten Überreste des Schlosses auf 1177 datiert werden. Kurz danach gelangte das Gut in den Besitz der Prämonstratenserabtei in L'Abbaye am Lac de Joux. Dieses Tochterkloster von Saint-Martin-de-Laon war von den Herren von Grandson-La Sarraz mitgegründet worden, welche mit der Mönchsgemeinschaft im Jouxtal während beinah zwei Jahrhunderten eng verbunden waren. Unter ihrer Schirmherrschaft mehrten sich die Besitztümer der Abtei beträchtlich. Im 14. Jahrhundert geriet das Kloster jedoch in eine moralische und wirtschaftliche Krise und begann sich allmählich aufzulösen. Als die Reformation ins Hochtal kam, wurden die Besitzungen säkularisiert und die Abtei aufgelöst. Zuvor hatte sie allerdings noch einige Tochterklöster wie Bellelay, Humilimont, Fontaine-André und Gottstatt ins Leben gerufen.

Ein erster Rettungsversuch fand 1324 statt. Der Prior, Aymon de Montferrand-La Sarraz, benötigte für das Kloster am Jouxsee Geld. Er entschied deshalb, das Weingut von Châtagneréaz für 3'000 Livres an

Ludwig von Savoyen zu verpfänden. Weil die Summe nie zurückbezahlt werden konnte, kam der Besitz in die Hände der Familie de Viry, Herren von Mont-le-Grand.

Mit der Eroberung der Waadt durch die Berner wechselte das Schlossgut erneut den Besitzer und den Namen. Zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert sind kaum Hinweise auf sein Schicksal überliefert. Eine Jahreszahl, 1697, ist deutlich sichtbar auf dem Frontgiebel eingraviert, doch niemand weiss, worauf sie sich bezieht. Die Chroniken erwähnen ohne weitere Präzisierung lediglich, dass die Domäne den Statthaltern des Kantons Bern gehörte, den von Diesbach und von Erlach.

1791 erwarb ein Genfer, Paul-Michel de Galatin, den Komplex. Dieser wurde 150 Jahre später durch die Familie Frossard de Saugy gekauft, die ihn fast ein Jahrhundert behielt. Am Ende des Zweiten Weltkriegs suchten die Schlossherren einen Partner, um unaufschiebbare Reparaturen durchzuführen. Jetzt betritt Arnold Schenk die Szene und wird schliesslich Alleinbesitzer. In annähernd fünfundzwanzigjähriger Arbeit verleiht er dem Gebäude das heutige Aussehen. Zu dem so seit 1945 im Besitz des Hauses Schenk befindlichen Gut gehören 18 Hektaren Rebberge in den bestexponierten Lagen der Côte.

Die Werbekampagne 2011 des Office des Vins Vaudois (OVV)
Die Werbekampagne 2011 des Office des Vins Vaudois (OVV). Ein elegantes Video, realisiert von JKP Studio.
Nach einer Idee von Vincent Graenicher, Bild von Jihad Kahwajy.
In Lavaux und auf Château de Châtagneréaz gefilmt.